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Am Nachmittag ( wir sind tatsächlich seit 10 Stunden auf dem Berg ! ) kündigt sich ein veritables Gewitter an - und schlagartig formiert sich wieder eine 1 stündige Warteschlange an der Busstation !
 
Unser Fazit jenseits spiritueller Ergriffenheit mancher Besucher :
Sicher gehört Machu Picchu dazu, wenn man eh gerade in Peru ist !
Der Hype steht allerdings in keinem Verhältnis zu den organisatorischen Aufwendungen und Restriktionen, von der umfassenden finanziellen Abzocke ganz zu schweigen ....
 
DER Höhepunkt unserer Reise ? Ganz sicher nicht !
Fakt ist aber definitiv, dass so viele Steine nicht nur Begeisterung auslösen - und auf den einen oder die andere regelrecht erschlagend wirken ...
Fakt scheint allerdings zu sein, dass aufgrund der aussergewöhnlichen Qualität der Steinarbeiten und einiger sakral interpretierbarer Bauwerke Machu Picchu ein zeremonielles Zentrum war, in dem bis zu 1000 Menschen lebten !
Tja, und dann die Ruinen aus der Nähe : da hier noch mehr als an anderen Orten wissenschaftlich greifbare Überlieferungen fehlen, beruhen so viele Erläuterungen auf Spekulationen - die kann man dann auch auf Wikipedia nachlesen ....
Auf dem Rückweg : Wie lange noch ? Wieviel Stufen noch ? Lohnt sich das ? Schweissgebadete Fragen derjenigen, die uns in der nun angenehm wärmenden Sonne entgegen kommen - natürlich verbreiten wir ausschliesslich Hoffnung !
Und erst hier oben wird nachvollziehbar, warum Machu Picchu von den Konquistadoren als einer der wenigen Orte nicht eingenommen wurde : die natürliche Tarnung perfekt und ein Angriff in damaliger Zeit aufwändig bis erfolglos !
Dieser Genuss muss allerdings hart erabeitet werden : 1 und 1/2 Stunden Stufen klettern, wir sind froh, uns für den frühestmöglichen Aufstieg entschieden zu haben !
Wir wollen mal wieder hoch hinaus : da auch der jenseits der Ruinen gelegene Wayna Picchu, der heilige Berg, limitiert und auf Wochen ausgebucht ist, haben wir den gegenüberliegenden " La Montagna " in´s Visier genommen, dort hat es zwar keine Ruinen, aber mit 300 zusätzlichen Höhenmetern einen tollen Aus- und Rundblick auf Machu Picchu und die Bergwelt !
In der Morgendämmerung kraxeln bereits ca 10 Busladungen durch die Ruinen, teils weil " Visit South America in ten days " keine Zeit für besinnliche Momente lässt, teils um den optimalen Platz für DAS Foto mit den ersten Sonnenstrahlen zu ergattern - and the winner is : siehe ganz oben ! Und unten !
Oben angekommen : wieder Schlange, die in Cusco gekauften, personifizierten Eintrittskarten werden tatsächlich mit den Reisepässen abgeglichen !
Wir malen uns das Chaos aus, dass 4 Stunden später zu erwarten ist, wenn die Tagestouristen in wirklichen Massen mit den Zügen aus Cusco und Ollantaytambo einfallen !
Die Realität unserer Unterkunft hat auch nicht viel mit den Beschreibungen im Internet zu tun ( wir stellen nach unserer Rückkehr eine Rezension ein, die den vermutlich selbst kreierten Bewertungsschnitt drastisch senkt ! ), der nächtliche Lautstärkepegel hilft aber immerhin, sich am nächsten Morgen, " gestärkt " durch ein unsägliches Frühstück, früh um 05.00 am Busterminal einzufinden, wo allerdings schon Dutzende Schlange stehen - der erste Bus fährt um 05.30 !
Ankunft in Aguas Calientes, wo die Bahnlinien in der Fussgängerzone enden...
Die Stadt wimmelt von Touristen und besteht konsequenterweise im wesentlichen aus Artesania - Läden, Hotels, Restaurants und dem Busterminal, um von dort die Menschen auf den Berg zu schaffen !
Ansonsten Preise wie am Colosseum mit der Besonderheit eines unangekündigten Service - Aufschlags von 30 !! Prozent : wir weigern uns mit dem Hinweis, dass wir die Höhe des Trinkgelds grundsätzlich selbst festlegen - und damit ist auch gut, war halt ein netter Versuch ...
Auf halbem Weg, hoch über uns : der erste Blick von unten auf einige Ruinenteile der Inka - Stadt ...
In Santa Teresa haben wir den MAN für 3 Tage auf einem kleinen Camp abgestellt und machen uns auf den Marsch nach Aguas Calientes, wo wir 2 Übernachtungen gebucht haben, um Machu Picchu wenigstens ein wenig ausserhalb der Hauptbesuchszeit frühest- und längstmöglich erleben zu können ...
Definitiv nicht unsere Brücke ! Und die Umgehung durch den Fluss müssen wir uns erst " freikämpfen " -
am Ufer wird streng ökologisch ein Auto gewaschen !
Die zweite Annäherungsmöglichkeit mit dem Zug in das am Fuss des Berges gelegene Städtchen Aguas Calientes möchten wir wg Abzockerpreisen für die Tickets vermeiden - bleibt die leicht abenteuerliche Anfahrt über enge Bergpisten durch wildromantische Schluchten mit dem MAN in das Örtchen Santa Teresa, verbunden mit einem 3 - stündigen Fussmarsch durch den Regenwald eben nach Aguas Calientes.
Wenigstens ein Hauch von Inka - Romantik ...
Dieser Massenandrang hat natürlich Konsequenzen : der berühmte Inka - Trail, ein 4 - Tages Treck über mehrere hochgelegene Pässe als authentischster Zugang muss in der Hochsaison mittlerweile 8 - 12 MONATE im voraus gebucht werden !
Für viele der Gipfelpunkt ihrer Südamerika - Reise, das " Muss " überhaupt : die jahrhundertelang verschollene, überwucherte Inka - Stadt Machu Picchu an ihrem spektakulären Standort im Hochland Perus. Wiederentdeckt durch den amerikanischen Historiker Bingham im Jahre 1911 und in jahrelanger Arbeit freigelegt, ist dieser Ort heute einer der stärksten Magneten mit dem Resultat, dass in der Hochsaison von Mai bis September täglich 2500 Touristen einfallen, wobei es vermutlich noch wesentlich mehr wären, wenn dieser Ansturm nicht limitiert und reguliert würde !
Eines der " neuen " 7 Weltwunder live :
 
               Machu Picchu